Im Auftakt zur Frankfurter Buchmesse, die im Oktober ansteht, können wir uns überall in Deutschland belesen lassen, und zwar unter anderem von den Autoren selbst, deren Stimmen wir ja sonst nur unbewusst zu hören bekommen, während wir ihre Bücher lesen.
Iris Radisch, eine der renommiertesten deutschen Journalistinnen, lehrt uns mit der Lesung ihres Romans „Die Schule der Frauen“, wie Frau Karriere, Kind und Kegel im 21igsten Jahrhundert unter einen Hut bekommt, und die Schauspielerin Martina Gedeck klärt uns in Frankfurt über die ganze Wahrheit über Sylvia Plath auf, indem sie die vom Plath‘schen Ehemann gestrichenen und zensierten Tagebucheinträge nicht auslässt.
Das Kulturkaufhaus Dussmann in Berlin hat Einiges an Programm zu bieten. Besonders erwähnenswert ist die Lesung „Ghetto Kidz“ von Morton Rhue, der Autor von „Die Welle“, die Album Präsentation des Frontmannes von „ Seeed“, Peter Fox, der mit „Stadtaffe“ sein erstes Soloalbum rausbringt und hier etwas über dessen Entstehung erzählt, und die Vorstellung der Autobiografie „Licht, Schatten und Bewegung“ von dem profilierten deutschen Regisseur Volker Schlöndorff.
Auch ausländische Literatur kommt nicht zu kurz. Mit dem indischen Epos „Das mohnrote Meer“ wird Amitav Ghosh uns in eine fremde Kultur entführen und fesseln, und Hatice Akyün lässt den Zuhörer mit ihrem Roman „Ali zum Dessert“ humorvoll an den Unterschieden der deutsch-türkischen Lebensweisen teilhaben. Für Menschen, die Geheimnisse lieben, schlage ich eine der wirklich zahlreichen Krimilesungen vor. Bei dem umfangreichen Angebot wird sich kein Geschmack, sei er noch so morbide, unbefriedigt fühlen.
Wo das Wort so ausgiebig gefeiert wird, darf natürlich der Film und das Theater nicht fehlen.
In den Hackeschen Höfen in Berlin kann man sich auf die Reihe „Cinebrasil“ freuen, bei der vier Filmhighlights gezeigt werden, die nach großen literarischen Werken Südamerikas geschaffen wurden.
Das Theater Wiesbaden zeigt „Der Gott des Gemetzels“, nach einem Stück von Yasmina Reza, die derzeit weltweit erfolgreichste Dramatikerin, welches, im Gegensatz zum Titel, nichts mit Religion oder blutigem Gemetzel zu tun hat. In Frankfurt wird „Der Kuss der Spinnenfrau“ aufgeführt, eine Adaption des gleichnamigen, 1976 erschienenen Romans, und in München kann man sich den Klassiker „Der Kontrabass“ von Patrick Süskind anschauen.
Kunstbegeisterte haben die Möglichkeit, Ende September im Museum Schloss Wilhelmshöhe an der „Lovis Corinth Führung“ teilzunehmen, oder sich in Pforzheim die Ausstellung „Art Deko & mein Freund Max Pechstein“ anzugucken, wo sowohl Art Deko Schmuck als auch die Gemälde Sammlung von Pechstein ausgestellt sind.
Wer die Expressionisten liebt, sollte „Expressionismus, Auftakt zur Moderne“ in Oldenburg nicht verpassen. Das vom 31.08 – 16.11. laufende Kulturprojekt beinhaltet Kunst-, Literatur-, Theater-, und Kinoveranstaltungen, die den deutschen Expressionismus in all seinen Facetten zeigt.
Kinder haben am 28.09. im hessischen Landesmuseum die Möglichkeit, sich mit der Frage auseinanderzusetzen, wann ein Stuhl Kunst ist, oder am Drachenfest in Bad Saarow teilzunehmen, wo die besten, selbstgebauten Drachen gekürt werden. Dazu gibt’s Kaffee und Kuchen und später einen Fackelumzug und ein Feuerwerk.
Wem das alles noch nicht genug ist, kann sich bei Konzerten von Schiller, Brings, den Prinzen oder gar den Yamato Trommlern aus Japan amüsieren.
Das alles und noch viel mehr, gibt das Stöbern auf der now-in.org Seite her!
02 September 2008
Der September bringt uns reichlich Kulturelles ins Haus
Posted by sg at 06:01
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